Werfen wir aber ein kurzen Blick zurück

Ganze zehn Jahre gab es sie, die „Rosa Sitzung“ – das Flagschiff des alternativen Karnevals, bei dem stets die Regenbogenfahne wehte. Erdacht von so engagierten Menschen wie Hella von Sinnen war sie der erfrischend schwullesbische Kontrapunkt zum traditionellen Karneval – warme Jecken aus aller Welt tummelten sich da Jahr für Jahr, um in die lustigsten und schrägsten Abgründe des homosexuellen Karnevals einzutauchen. Ob Gloria, Limelight oder im Rahmen der alljährlichen WDR-Aufzeichnung des Spektakels – in jedem seiner Heimathäfen sorgte die „Rosa Sitzung“ stets für beste Stimmung und setze ein maßgebliches, immer augenzwinkerndes Zeichen in der manchmal so bierernsten Welt des Karnevals.

Die Moderatoren wechselten, das Konzept wuchs: Jahrelang erfolgreich von den Präsidentinnen Hella von Sinnen, später von Wanda Rumor, Annette Küppersbusch, Georg Roth und letztendlich von Marion Radtke und Matthias Brandebusemeyer geführt, wurde die Rosa Sitzung zum Großevent mit 8 Sitzungen vor jeweils fast 1000 Zuschauern und mit WDR-Einschaltquoten von bis zu 18%.

Dann kam 2004 das jähe Ende: Der WDR kündigte im Rahmen seiner Sparreformen die Kooperation auf, und so war die Rosa Sitzung in ihrer bekannten Größe nicht mehr finanzierbar. Dies war der Anlass für die Künstler der Rosa Sitzung, sich auf ihre Wurzeln zu besinnen und eine feine + kleine „Rosa Sitzung“ auf die Beine zu stellen: „Die Röschen Sitzung“!